Arbeitstreffen Netzwerk Lokalgeschichte

Arbeitstreffen Netzwerk Lokalgeschichte

Das erste Arbeitstreffen des „Netzwerkes Lokalgeschichte“ war ein Erfolg. Ziele der ersten Veranstaltung im Kulturhaus, zu dem der Kommunale Seniorenbeirat viele Interessenten und aktive Sammler eingeladen hatte, waren das gegenseitige Kennenlernen und die Verständigung zu weiteren Arbeitsschritten.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Seniorenbeirates und einem kurzen Statement des Bürgermeisters sowie einer Einführung in die Problematik durch René Fiedler kam es zu einer lebhaften Diskussion der 31 Teilnehmer.

Dabei wurde festgestellt, das Lokalgeschichte viele Facetten hat und ist sehr umfangreich ist. Viele interessieren sich seit langem dafür. Sie haben Höhen und Tiefen der heimatgeschichtlichen Arbeit erlebt. Seit dem letzten Seniorenmagazin „Vor Ort“ gibt es einen regen Zuspruch und verstärktes Interesse an der Stadtgeschichte. Viele Bürger, auch jüngere, folgten dem Aufruf „Stadtgeschichte(n) zum Mitmachen“ . Das stellte Klaus Schweineberg in seiner Einleitung fest, und die verschiedenen Diskussionsbeiträge bestätigten das Interesse, die Bereitschaft zur Mitarbeit und die thematische Breite. Sie reicht von Fragen zur weiteren Entwicklung des Bleicheröder Heimatmuseums über die Arbeit mit der Chronik der Landgemeinde bis zu speziellen Themen in den einzelnen Ortschaften. Die ehemalige Bürgermeisterin von Kleinbodungen führte beispielsweise aus, dass durch den kleinen Ort kurz vor Kriegsende ein Todesmarsch aus dem KZ Außenlager Dora führte. Es war wichtig zu hören, dass in Hainrode ein sehr aktiver Heimat- und Museumsverein seit vielen Jahren wertvolle Arbeit leistet. Dr. Maletz berichtete von den Arbeiten an der Bleicheröder Chronik und W. Lindner mahnte, sich nicht zu verzetteln. Frau Rieche führte aus, wie eine lebendige Arbeit mit der Stadtgeschichte auch jüngere Menschen motivieren kann. Bester Beweis ist die erneute Veröffentlichung der „Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde“ in Bleicherode im neuen heimatgeschichtlichen Magazin „Wilhelms Geschichtsblätter“. Bei dem umfangreichen Artikel handelt es sich um eine Seminarfacharbeit aus dem Jahr 2012/2013. Das Magazin kann bei den Mitgliedern des Seniorenbeirates gegen einen Kostenbeitrag von 4,50 € erworben werden.

So spürbar das allgemeine Interesse auch war, so klar war auch, dass  unterschiedliche Themen und verschiedene Ansichten eine Aufforderung zur Zusammenarbeit sind. Kein Einzelner und auch kein einzelner Verein kann die umfassende Arbeit leisten. Deshalb stimmten alle Anwesenden auch dem neuen amtierenden Geschäftsführer des Heimat- und Kulturvereins, Herrn Manthey, zu. Er forderte eindringlich dazu auf, die Arbeit zu strukturieren.

In seinen Ausführungen brachte R. Fiedler zum Ausdruck, dass die Arbeit mit der  Lokalgeschichte, aber auch die Art und Weise, wie gearbeitet wird, ein wesentlicher Teil des Stadtmarketings ist und als solcher von der Verwaltung gesehen und geführt werden muss. Das kann ein wirksamer Beitrag zur Stärkung des „Wir-Gefühls“ in der Landgemeinde sein.

Dazu sollte, neben vielen anderen  Möglichkeiten, auch die Digitalisierung zielgerichtet genutzt werden. Sie ist gleichzeitig Arbeitsgegenstand und -element. Sie kann, auch bei der Arbeit mit der Lokalgeschichte, generationsübergreifend und -verbindend genutzt werden.

Der Seniorenbeirat wird seiner Vorbildrolle dabei erneut gerecht. Die neuen iPad´s, über die jedes Beiratsmitglied verfügt, werden auch zur lokalgeschichtlichen Arbeit genutzt. Mit ihnen können beispielsweise Zeitzeugeninterviews einfach durchgeführt werden. Das Seniorenmagazin „VOR ORT“ ist auch im Internet abrufbar, und auch das neue heimatgeschichtliche Magazin „Wilhelm´s Geschichtsblätter“, das noch seinen endgültigen Namen sucht, gibt es ausgedruckt und (teilweise) digital. Auf der Homepage der Stadt ist ein Dokument abrufbar, das den Verlauf und die Ergebnisse dieses ersten Treffens wiedergibt.

Der Termin des nächsten Treffens wird auch auf der Homepage der Stadt rechtzeitig bekanntgemacht, und das wichtigste Signal ist, dass sich niemand und keine Ortschaft ausgeschlossen fühlen soll. Die Einladung war offen und zur Weitergabe gedacht, und sie bleibt es.

Wer noch mehr wissen möchte, kann sich an René Fiedler (036338 322, info@gesundes.lernen.de)  oder Klaus Schweineberg (036338 43545, klaus.schweineberg@freenet.de) wenden.